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Mutmaßungen über die Kultur an der französischen Riviera

Einleitung


Im Vergleich zur Provence als historischer Landschaft, die sich aber vorwiegend auf das Gebiet an der Rhône konzentrierte, war die Küstenstrecke einst ohne große Bedeutung. Offenbar war im Mittelalter die Anbindung an Zentral-Frankreich viel wichtiger als der Weg über das Meer. Es gab auch Häfen am Rhône-Delta, die vor langer Zeit genutzt wurden, die aber bald versandet sind.

Das Gebiet um Nizza war ohnehin oft exterritoriales Gebiet für Frankreich, seit dem 14. Jh. gehörte es zu dem Alpen-Staat Savoyen-Piemont.


Meistens wird ja die ganze französische Mittelmeerküste östlich der Rhône-Mündung als 'Côte d-Azur' bezeichnet. Manche akzeptieren diese Bezeichnung sogar nur für den Abschnitt zwischen St. Raphael und Hyères ("Côte du Var"), was durch die Eignung gerade dieses Teiles für einen Erholungsurlaub zu rechtfertigen wäre.

Doch laut französischer Wikipedia ist die Bezeichnung "Côte d-Azur" nur für die Küste des Departements 'Alpes- Maritimes' an der italienischen Grenze (zwischen Théoule und Menton) korrekt, was offenbar historische Gründe hat.

Der ganze dicht besiedelte Küstenabschnitt wird auf nur zwei städtische Agglomerationen aufgeteilt: im Osten den "Espace urbain Nice-Côte-d'Azur" und von Toulon an nach Westen das städtisch verdichtete Gebiet östlich der Rhône-Mündung, das "Grand delta méditerranéen".

Der "Espace urbain Nice-Côte-d'Azur" umfasst verwaltungstechnisch laut französischer Wikipedia tatsächlich die gesamte Küste von der italienischen Grenze bis zur Gemeinde St. Tropez, und reicht am Fluss Argens bis Roquebrune ins Landesinnere.

Die Agglomeration von Marseille bis Toulon ist eher wirtschaftlich-technischer Natur und älteren Ursprungs. Toulon beherbergt einen Militärhafen, der nicht zugänglich ist, und ist reines Verwaltungszentrum.





Besonders östlich von Toulon gilt: dicht besiedelte Küste, dünn besiedeltes Hinterland. Doch muss dabei beachtet werden, dass ein Großteil der Bewohner hier nur saisonal lebt; das gilt zumindest für den noch nicht so stark urbanisierten Küstenabschnitt um St. Tropez.

Bekannt und augenfällig ist die touristische Urbanisierung der Küste, die sogenannte 'Bétonnage du littoral', die man von allen Mittelmeerküsten kennt. Diese Verbauung der Küste ist bei St. Tropez und Ste. Maxime vielleicht um einiges stilvoller vollzogen worden als im Languedoc, in Marbella, in Italien oder sonstwo.

Dabei spielt einerseits der Siedlungstyp und die Bauweise im Landhausstil eine Rolle: Es wurden nur wenige Betonklötze gebaut, dafür aber unzählig viele individuell gestaltete Einfamilienhäuser.
Aber auch die Anlage von Gärten und die Bepflanzung der Freiflächen mit mediterranen Pflanzen, vor allem der Pinie, geben dem Ganzen ein ansprechendes Äußeres.









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