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Exkurs Gastronomie


Für den gewöhnlichen Urlauber bliebe als letzte Attraktion die Gastronomie, die aber auch in Frankreich zunehmend durch Food Design und Gentechnik (über die Futtermittel) dominiert wird.

Französische Spezialitäten werden von jedem Café und Bistro quasi wie Fast Food angeboten: Quiche, Daube de Boeuf, Crevettes à la Provencale (eine große Schweinerei) usw.

Und auch die lokalen französischen Produzenten arbeiten ja hart daran, ihre teilweise etwas gewöhnungsbedürftigen Erzeugnisse zur Patentreife zu bringen.

Im übrigen haben sich auch hier überwiegend Schnellcafés festgesetzt, die zwar mit modernem Mobilar ausgestattet sind, aber nichts zu bieten haben als pappige Baguettes mit undefinierbaren Belägen.

Einige Gastronomen versuchen außerdem, eine angemessene Gewinnmarge zu erzielen, indem sie Billig-Lebensmittel aus Italien in ihren Gerichten verarbeiten - und das zu normalen Preisen. Und die Italiener scheinen ja imstande zu sein, demnächst auch noch ihr Export-Gemüse mit Berlusconi-Genen anzureichern ...



Ich rate davon ab, immer nur die stets preiswert angebotenen 'plats du jour' und 'menus' zu wählen! Wenn inzwischen auch meist durch Multiple Choice eine individuelle Zusammenstellung gewählt werden kann, bildet diese trotzdem meistens ein großes Durcheinander an Speisen, das nicht leicht bekömmlich ist. Die einzelnen Gerichte sind allerdings teurer als kombiniert in einer 'plat du jour'.

Die zu Bioladen-Preisen angebotenen Weine haben seit den glorreichen siebziger und achtziger Jahren einen enormen Qualitätsverlust erlitten und eignen sich in ihrer spritigen Konsistenz heute tatsächlich nur noch zur Bekämpfung des Alkoholismus.

Auch wer in Frankreich Kaffee bestellt, wird so manche böse Überraschung erleben: oft sind die winzigen Tässchen nur halb gefüllt und verursachen Sinnesempfindungen und körperliche Abwehrreaktionen wie Katzenscheiße.

Das gesündeste, was mir angeboten wurde, war Apfelwein, für den clevere junge Burschen in einer Bude in St. Tropez so viel Geld verlangten, dass ich mir davon nicht allzuviel hinter die Binde gießen konnte: 'la Bolée de Cidre' (eine Kaffeetasse voll) kostete 5 €; die hauchdünne 'Galette de Sarrasin' (Buchweizenpfannkuchen) ebensoviel und belegt mit einem bisschen Käse oder Wurst sogar noch viel mehr.


Eine kuriose Angewohnheit des Bedienungspersonals hier ist der Wischlappen, den es ungeachtet dessen augenblicklichen Zustandes stets zusammen mit den Bestellungen mit sich führt.
Ich habe gemutmaßt, dass ein nasser Lappen außer zur raschen Reinigung der Tische im äußersten Notfall auch als Waffe verwendet wird, aus leidvoller Erfahrung muss ich aber darauf hinweisen, dass er auch präventiv eingesetzt werden kann.





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